Neuer Workshop zeigt wie Genusskonzepte in Senioreneinrichtungen gelingen

Welche gesetzlichen Voraussetzungen muss eine Einrichtung erfüllen, wenn sie mit ihren Senioren in einer Wohngruppe kocht? Welche, wenn es eine Zentralküche gibt? Was muss dabei in Hinblick auf Arbeitssicherheit und Hygiene beachtet werden? Der neue Glücksfaktor-Workshop stärkt Mitarbeiter von Senioreneinrichtungen bei diesen Themen und zeigt wie Essen für Senioren zum Wohlfühlfaktor mit Imageplus für die Einrichtung werden kann. Sophie Carew hat die Inhalte des Workshops konzipiert und leitet ihn zusammen mit weiteren Experten. Im Interview erklärt sie, welche Potentiale Koch- und Backaktionen für Einrichtungen bieten, was die Teilnehmer des Workshops lernen und gibt Tipps für die Praxis.

Kochen für Senioren: Warum sollten Einrichtungen für Senioren einen besonderen Fokus auf das Thema Verpflegung legen?

Sophie Carew: Wenn das Thema Verpflegung und die Einbindung der Senioren in einer Einrichtung positiv belegt ist, wird es ebenso positiv nach außen getragen. Wer die Verpflegung jedoch als reinen Kostenfaktor behandelt, verschwendet richtig viel Potential. Deshalb sollten Einrichtungen da unbedingt Energie reinstecken und ihre Senioren in das Thema einbinden. In unserem Glücksfaktor-Workshop zeigen wir Mitarbeitern von Seniorenheimen, welche besonderen Bedürfnisse Senioren haben und was es beim Kochen mit Senioren zu beachten gibt.

Kochen für Senioren: Was lernen Teilnehmer in dem Workshop?

Sophie Carew: Der Workshop hat sich aus unserem Glücksfaktor-Seminar entwickelt, bei dem es generell um das Thema Konzepte für die Einbindung der Senioren in kulinarische Aktionen geht. Bei diesen Seminaren haben wir festgestellt, dass sehr viele Einrichtungen bereits tolle Ideen haben, aber unsicher bei der Umsetzung sind. Deshalb haben wir den neuen Workshop entwickelt. Hier geht es darum, wie man Konzepte ganz konkret in der Praxis umsetzen kann. Der Workshop ist also super geeignet für Einrichtungen, die bereits Ideen und konkrete Maßnahmen für ihre Senioren haben, sich aber unsicher sind, was zum Beispiel den rechtlichen Rahmen angeht und was sie beim Thema Arbeitssicherheit oder Hygiene beachten müssen. Vor allem auf die Lebensmittelhygiene gehen wir vertieft ein. Es ist ein leidliches Thema, spielt aber eine wichtige Rolle.

Kochen für Senioren: Wie läuft so ein Glückfaktor-Workshop ab?

Sophie Carew: Wir führen zunächst kurz in das Thema ein: Wie verändern sich die Sinne mit dem Alter? Was muss bei verschiedenen Krankheitsbildern beachtet werden? Dann geht es über zu Fragen, die beim Kochen mit Senioren relevant werden: zum Beispiel, Arbeitssicherheit und Hygiene, aber auch zum Thema Kommunikation unter den Abteilungen. Denn hier tauchen auf der einen Seite manchmal zwischen den einzelnen Abteilungen wie Pflege und Küche Stolpersteine auf. Auf der anderen Seite wissen Einrichtungen oft nicht, wie sie ihre tollen Maßnahmen nach außen kommunizieren. Generell erarbeiten die Teilnehmer viele Themen in Gruppenübungen selbst, so lernt man am meisten. Beim Thema Hygiene und Arbeitssicherheit zum Beispiel müssen sich die Teilnehmer in die Lage verschiedener Abteilungen versetzen. Die Teilnehmer erhalten Formblätter, dann erarbeiten sie die Anforderungen aus den jeweiligen Blickwinkeln. Die erarbeiteten Inhalte werden dann in großer Runde besprochen, sodass am Ende ein rundes Konzept steht, als Inspiration für die Umsetzung im Alltag.

Kochen für Senioren: Kann eine Einrichtung den Workshop auch bei sich im Haus stattfinden lassen, welche Vorteile hat das?

Sophie Carew: Generell bieten wir die Workshops auch als Inhouse-Seminare bei der Einrichtung vor Ort an. Der Vorteil ist, dass man sich viel mehr auf die Gegebenheiten dort konzentrieren kann. Wenn ich ein Seniorenheim habe, das sowieso nur in Wohngruppen kocht, dann kann ich gezielter darauf eingehen. Außerdem ist es super, wenn Mitarbeiter verschiedener Abteilungen teilnehmen. Das Seminar ist dann gleichzeitig eine Art Teambuilding, da viel Austausch zwischen den einzelnen Teilnehmern stattfindet, für den im Arbeitsalltag oft die Gelegenheit fehlt. Auch werden im Seminar oft überhaupt erst Stolpersteine sichtbar.

Kochen für Senioren: Welche kleinen Änderungen im Verpflegungskonzept können viel bewirken?

Sophie Carew: Es gibt nicht ein bestimmtes Konzept, das der goldene Schlüssel zum Erfolg ist oder die eine kleine Maßnahme, die die Verpflegung zum Glücksfaktor macht. Wichtig ist aber immer, dass das Angebot zur Einrichtung passt. Das merken wir jedes Jahr auch bei unserem Wettbewerb „Vom Kostenfaktor zum Glücksfaktor“, dass es eben sehr individuell ist und es unterschiedliche Maßnahmen gibt, die erfolgreich sind. Und das ist immer dann der Fall, wenn die Senioren im Mittelpunkt stehen und Freude daran haben, eingebunden zu werden. Ich finde auch ganz wichtig, dass die Mitarbeiter dahinterstehen und die Maßnahme gern umsetzen und oft sind es dann die kleinen Dinge, die eine Maßnahme zum Gelingen bringen: Vertraute Gespräche und Austausch während der Schnippelgruppe oder dem gemeinsamen Gärtnern zwischen den Mitarbeitern und Senioren zum Beispiel. Allen Einrichtungen, wo Maßnahmen positive Effekte haben, ist gemein, dass dort ein gutes Verhältnis, eine offene und wertschätzende Kommunikation, unter den Mitarbeitern und zwischen Mitarbeitern und Senioren herrscht.

Vielen Dank für das Interview und viel Spaß bei den Glücksfaktor-Workshops ab Juni 2019!

An einem Workshop können 10 bis maximal 25 Personen teilnehmen. Am Ende bekommen sie alle Formblätter zum Nachlesen für die Arbeit vor Ort. Auch erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat und ein Fotoprotokoll von den erarbeiteten Inhalten.

Sie haben Interesse, an einem „Glücksfaktor-Workshop – Umsetzung von Genusskonzepten in Senioreneinrichtungen“ teilzunehmen? Dann kontaktieren Sie uns einfach unter nationaleseminare@transgourmet.de.

Die nächsten Termine sind am: