Grüne Stunde: So festigen Sie die Mensch-Natur-Beziehung

Aus dem Handbuch zur Seniorenverpflegung „Eine Prise Glück“

Im Tobias-Haus in Ahrensburg werden SeniorInnen ganzheitlich und nach anthroposophischen Prinzipien betreut: Das Personal hilft und pflegt, indem es eine empathische und respektvolle Beziehung zu den BewohnerInnen aufbaut. Dazu gehört es auch, die Mensch-Natur-Beziehung im Alter zu festigen – mit einem Sinnesgarten, der Augen, Nase und Geschmacksnerven anspricht. Die Ernte des Gartens wird im Rahmen der Grünen Stunde ins Haus geholt und gemeinsam verarbeitet.

Die Idee für die Gründe Stunde kam von Jana Morche, Gartentherapeutin im Tobias-Haus. Mit dem vorhandenen Sinnesgarten fand sie bereits großes Potenzial für die gemeinsame Gartenarbeit vor und konzentrierte sich zunächst auf Aktivitäten im Freien: Gemeinsam mit den SeniorInnen rekultivierte sie Hochbeete, pflanzte Kräuter und verschiedene Gemüsesorten an. Jana Morche setzte sich in diesem Zusammenhang dafür ein, eine weitere gartentherapeutische Maßnahme ins Leben zu rufen, bei der die Lebensmittel aus dem eigenen Garten zu unterschiedlichsten Leckereien weiterverarbeitet werden: die Grüne Stunde.

Zurück zur Natur: Gartenarbeit für Jedermann

Unabhängig von Fähigkeiten und Vorwissen kann jeder an der Grünen Stunde teilnehmen. Das pflegen und verarbeiten der eigenen Pflanzen gleicht einem behutsamen Heranführen an die Umgebung mit all ihren Facetten. Die Vorteile eines eigenen Gartens und der Grünen Stunde liegen dabei klar auf der Hand: Die BewohnerInnen bewegen sich an der frischen Luft, setzen Fingerspitzengefühl beim Pflegen und Ernten ein, können ihrer Kreativität bei der Weiterverarbeitung der Lebensmittel freien Lauf lassen. Dementiell veränderten SeniorInnen kann die Arbeit im Garten und am Küchentisch sowie das Aufnehmen verschiedenster Gerüche und Geschmäcker außerdem helfen, Erinnerungen hervorzuholen.

 

Profi-Tipp: Nicht allen SeniorInnen liegt die Weiterverarbeitung von frischen Kräutern, Gemüse und Obst – auf körperliche Einschränkungen und eine beeinträchtigte Sehleistung oder Feinmotorik sollte in jedem Falle Rücksicht genommen werden. Wie wäre es, in diesem Rahmen die Gruppe aufzuteilen: So können beispielsweise Einmachgläser und andere Aufbewahrungsmöglichkeiten beschriftet und verziert werden oder Kräuterbündel zum Trocknen hergestellt werden. Eventuell möchte sich auch ein Schriftführer einbringen, der die Rezepte festhält.

Sie möchten wissen, wie Sie die Grüne Stunde in Ihr bestehendes Betreuungskonzept integrieren können? Im Transgourmet-Handbuch „Eine Prise Glück– Erfolgsrezepte zur integrativen Seniorenverpflegung“ finden Sie Antworten sowie allerhand Allgemeines, Konkretes zur Finanzierung und interessante Beiträge aus Wissenschaft und Forschung. Erhältlich unter seniorenverpflegung@transgourmet.de.

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