
Wettbewerb schreitet in die Endphase – die sechs Nominierten stehen fest
Große Wettbewerbsresonanz: Bis zum Einsendeschluss am 31. Juli gingen zahlreiche Bewerbungen ein. Nach Sichtung und Bewertung der eingereichten Konzepte hat die Jury nun sechs Senioreneinrichtungen nominiert.
Die Nominierten
Gleich ob fahrender Marktwagen, hauseigener Tante-Emma-Laden oder Kräuter-Hochbeet: Die Nominierten haben im Vorentscheid mit originellen und konstruktiven Ansätzen überzeugt. Zu den sechs Nominierten zählen das Seniorenzentrum Carl-Joseph in Leutkirch, der DRK Kreisverband Emsland e.V. in Meppen, der Samariterstift im Nachbarschaftshaus Scharnhauser Park in Ostfildern, der DRK Kreisverband Bitburg-Prüm „Limbourgs Garten“ in Bitburg, das AWO Sozialzentrum „Jung und Alt“ in Würzburg sowie die Caritas Hausgemeinschaften für Senioren St. Elisabeth in Hollfeld.

So lief der Vorentscheid
Bei so viel Engagement und Ideenreichtum der Bewerber hatte es die Jury nicht leicht, die sechs nominierten Senioreneinrichtungen zu ermitteln. „Hauptkriterium war, dass die Autonomie und Lebensqualität der Bewohner der Einrichtungen erhalten und erhöht werden, dass diese nicht verwaltet, sondern aktiv einbezogen werden, dass sie mit bestimmen können, was auf den Tisch kommt, dass sie sich, soweit möglich, bei der Essenszubereitung beteiligen, dass ihre Biographien beim Essen gegenwärtig werden“, erklärt Jurymitglied Prof. Dr. Christoph Klotter, Professor für Ernährungspsychologie und Gesundheitsförderung am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Fulda, und fügt hinzu: „Essen und Liebe gehören für das Baby untrennbar zusammen. Gestillt zu werden, bedeutet für das kleine Kind auch körperliche Zuwendung, Nähe, Wärme, Geborgenheit. Erst später im Leben wird diese Urerfahrung aufgeteilt. Wenn die Mutter Kind-Interaktion stimmt, dann ist Essen sehr positiv besetzt. Essen führt zu psychischem Wohlbefinden. Die umgekehrte Wirkrichtung gibt es selbstredend auch. Essen ist insgesamt ein zentrales Belohnungssystem. Und unser Gehirn (das limbische System) verlangt Belohnung. Das Projekt veranschaulicht, dass auch im höheren Alter möglichst selbstständiges Zubereiten und Essen deutliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat.“

Die Jury-Besuche
Nun entscheidet ein Jury-Besuch über die drei Gewinner. Hierbei kommt es vor allem auf Authentizität an. „Papier ist geduldig. Bei den Besuchen geht es darum zu schauen, ob das Geschriebene auch gelebt wird. Wir wollen ja nicht diejenigen küren, die am besten schreiben können“, meint Prof. Dr. Christoph Klotter. Stefanie Paulus vom Kompetenzteams Ernährung, Hygiene, Information bei Transgourmet Deutschland bestätigt: „Bei den Besuchen spielt die konkret Umsetzung der Konzepte eine große Rolle. Der Konzeptgedanke sollte sich zum Beispiel auch im Umgang der Mitarbeiter mit den Senioren widerspiegeln.“