Botschafter für emotionalen Genuss ausgezeichnet

„Essen ist Heimat, Essen ist Biographiearbeit und deshalb müssen die Senioren mit integriert werden“, eröffnet Sina Urban von Transgourmet die Ernennung der „Botschafter emotionaler Genuss“ 2019 auf der Altenpflegemesse in Nürnberg Anfang April. Mit dieser Auszeichnung lenkt das Unternehmen seit drei Jahren den öffentlichen Fokus auf besonders engagierte Einrichtungen und ihr Angebot zum Thema Essen und Genuss in der Seniorenverpflegung. Über siebzig Bewerbungen gingen 2018 ein. Jede dieser Einrichtungen hatte allein mit der Bewerbung gezeigt, dass sie überdurchschnittlich aktiv ist, so Jurysprecher Burkart Schmid. Am Ende hat sich die Jury für diese drei überzeugenden Konzepte in der Seniorenverpflegung entschieden:

Starke Identifikation mit der Region: Belia Seniorenresidenz Schalke GmbH in Gelsenkirchen

In der Belia Seniorenresidenz pflanzen, ernten und verarbeiten die Senioren gemeinsam mit Mitarbeitern Obst, Gemüse und Kräuter. Das Verwenden der saisonalen Produkte und Einbeziehen jahreszeitlicher Feste und Feiertage aktiviert bei den Bewohnern Erinnerungen. Die selbst hergestellten Lebensmittel können die Senioren bei Festen und Veranstaltungen präsentieren und verkaufen. Ihre Arbeit wird dadurch und in einem Kochbuch, das von Mitarbeitern erstellt wurde, sichtbar und kann so auch von externen Besuchern wertgeschätzt werden.

„Wir sind eine gute Clique“, sagt das Team über sich. Eine familiäre, harmonische Stimmung verbunden mit starker Identifikation mit der Region, das sind Merkmale der Bella Seniorenresidenz. Neben vielen Angeboten wie der Kochgruppe, die sich zwei Mal wöchentlich trifft, hat sich auch ein eigener Schalke-Fanclub gegründet. Die Bewohner sollen hier zu Hause sein und die Gemeinschaft leben, egal welche Erkrankung oder welche Biografie sie begleitet – diese Einstellung konnte unser Team beim Besuch der Einrichtung fühlen.

Maßnahmen zur Integration von emotionalem Genuss:

> Gemeinsame Gartenarbeit an Kräutern, Obst und Gemüse

> Verarbeitung der Ernte in den jeweiligen Koch- und Backgruppen nach „Omas Rezepten“

> Besondere Veranstaltungen wie z.B. ein Adventsbasar, bei dem besondere Genussmittel wie selbst hergestellte Rumkugeln oder Liköre angeboten werden

Ein Zuhause für Personal und Bewohner: Jakob-Sigle-Heim in Kornwestheim

Im Jakob-Sigle-Heim in Kornwestheim können Senioren in einem Holzbackofen beispielsweise Brot oder Gebäck selbst backen. Das gemeinsame Backen soll die Sinne anregen, soziale Kontakte fördern, Erinnerungen wecken und vor allem Spaß machen. Der Holzbackofen wird auch für die kulinarische Gestaltung von Menüabenden verwendet. Diese stehen immer unter einem besonderen Motto und bieten Bewohnern und ihren Angehörigen Gelegenheit, gemeinsam einen besonderen Abend bei einem Vier-Gänge-Menü zu genießen. Bei diesen Abenden werden auch Auszubildende einer Berufsschule eingebunden – eine von vielen Maßnahmen der Kooperation mit der Berufsschule.

Gerade diese Verbindung von Alt und Jung, die ein Heim offen, lebendig und modern hält, fand die Jury vorbildlich: Neben der Zusammenarbeit mit der Berufsschule, wird hier auch für Kindergärten gekocht. Der Einrichtungsleitung und ihrem Team ist es besonders wichtig, dass das „Heim“ für die Bewohner Heimat und ein Zuhause ist. Dieses Gefühl transportieren auch die vielfältigen Angebote rund um Essen als Genussfaktor.

Maßnahmen zur Integration von emotionalem Genuss:

> Backen mit dem Holzbackofen

> Kulinarische themenbezogene Menüabende

> Kooperationsprojekt mit einer Berufsschule der Abteilung Nahrung

Mit allen Sinnen genießen: Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim gGmbH in Ahrensburg

Im eigenen Sinnesgarten für Menschen mit Demenz können die Bewohner an Duftpflanzen riechen, plätscherndes Wasser hören und sich an farbenfrohen Beeten erfreuen. Damit sie eigenständig gärtnern können, gibt es drei Hochbeete für die Bewohner. Neben Blumen und Sträuchern wachsen im Sinnesgarten auch Nutzpflanzen und Kräuter, aus denen Gerichte entstehen. Wer möchte, kann bei der Ernte und Zubereitung helfen. Eine Gartentherapeutin begleitet und berät die Bewohner alle zwei Wochen bei der Gartenarbeit und bietet regelmäßig eine „Grüne Stunde“ an. Dort lernen die Senioren Pflanzen aus Samen zu ziehen oder backen zum Beispiel gemeinsam ein Kräuterbrot.

In der hauseigenen Küche im Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim werden alle Mahlzeiten täglich aus vorwiegend regionalen und saisonalen Zutaten zubereitet. Viel Wert wird hier auch auf Bio-Produkte gelegt. Die Bewohner bestimmen den Speiseplan mit eigenen Ideen und Wünschen mit. Die Mahlzeiten können die Senioren in familiärer Atmosphäre in den Wohnküchen einnehmen, wo Mitarbeiter auch gemeinsames Backen und Kochen anbieten. Die Autonomie der Bewohner hat in diesem Haus einen hohen Stellenwert. Das und die eigene Wertschöpfungskette aus dem Garten haben die Jury begeistert.

Maßnahmen zur Integration von emotionalem Genuss:

> Frisch zubereitete Speisen aus der hauseigenen Küche unter Berücksichtigung von Bewohnerwünschen

> Sinnesgarten

> Grüne Stunde und Einzelangebote mit einer Gartentherapeutin

Mit „Botschafter emotionaler Genuss“ 2019 in Silber wurden ausgezeichnet:

• CMS Pflegewohnstift Bickendorf in Köln
• Pastor Arning Haus in Fürstenau
• Seniorenresidenz Rheinallee in Bonn

Herzlichen Glückwunsch an die Siegereinrichtungen und ein riesiges Dankeschön an alle Teilnehmer am Wettbewerb 2018 – Ihre Arbeit ist so wichtig, bitte machen Sie unbedingt weiter so und seien Sie anderen ein Vorbild, wenn es darum geht, Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt glücklich zu machen.

Ab August 2019 ruft Transgourmet wieder zur Teilnahme am Wettbewerb „Vom Kostenfaktor zum Glücksfaktor – emotionale Genusskonzepte in der Seniorenverpflegung“ auf und freut sich gemeinsam mit der Jury auf viele innovative Ideen. Die Gewinner erhalten ein professionelles Kommunikationspaket in Bild und Film. Schauen Sie regelmäßig auf unserem Blog vorbei – wir halten Sie auf dem Laufenden!