Auftakt zur Netzwerk-Kochreihe: Ein Abend für die Sinne im Alten-Wohn-Pflegeheim Christkönig

„Viele Köche verderben den Brei“, heißt es. Das Gegenteil beweist vergangene Woche ein Team aus Köchen und anderen Mitarbeitern verschiedener Einrichtungen für Senioren. Gemeinsam bereiten sie ein Vier-Gänge-Menü zu, um die Senioren des Hauses Christkönig und ihre Angehörigen zu überraschen. Sie alle engagieren sich in einem Netzwerk, das die Gemeinschaftsverpflegung für Senioren verbessern möchte.

Dabei kommt nicht jeder von ihnen aus der Küche: Ute Schwendt beispielsweise ist Heimleiterin von ASB Wohnen und Pflege in Lohfelden. Sie leitet das Netzwerk, dessen Mitglieder sich an diesem Nachmittag zum ersten Mal zum „Eventkochen“ trafen. „Der Austausch und der Wissenstransfer innerhalb des Netzwerkes sind unbezahlbar“, sagt Ute Schwendt. „Man kann untereinander Ideen und Tipps austauschen. Außerdem macht es viel Spaß an einer gemeinsamen Sache zu arbeiten. Es fühlt sich auch gar nicht wie arbeiten an: Für uns ist es eine Herzensangelegenheit.“

Gutes Essen sind die Menschen im Alten-Wohn-Pflegeheim Christkönig in Bad Wildungen zwar gewohnt – Küchenchef Frank Dornsiepen verwöhnt „seine“ Senioren regelmäßig mit kulinarischen Köstlichkeiten – das Vier-Gänge-Menü hat aber trotzdem jeden einzelnen überwältigt.

Claudia Heim sieht das ähnlich. Früher war sie im Vertrieb von Transgourmet tätig, heute engagiert sich die Rentnerin ehrenamtlich im Netzwerk. „Wenn man nicht mit dem Herzen dabei ist und nicht an die Sache glaubt, kann man die Menschen auch nicht überzeugen“, bestätigt sie, während sie das Fleisch für die Suppe schnippelt. Das Netzwerk-Kochen im Christkönig ist der Auftakt zu einer geplanten Kochreihe, die in mehreren Einrichtungen für Senioren stattfinden soll, berichtet Claudia Heim. Dabei steht der Erfahrungsaustausch der unterschiedlichen Akteure im Vordergrund, um die Verpflegungssysteme für Senioren in unterschiedlichen Einrichtungen zu verbessern. „Essen soll nicht einfach nur als Kostenfaktor betrachtet werden. Vielmehr muss es nach dem Wohlbefinden der Menschen ausgerichtet werden“, sagt sie.

Die Netzwerk-Mitglieder hatten viel Spaß dabei, die Menschen in Christkönig und ihre Angehörigen mit dem feinen Essen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ein unvergesslicher Abend für alle Beteiligten!

Während die Köche und Helfer das 4-Gänge-Menü aus Räucherlachsmousse, Rinderkraftbrühe Royal, geschmorter Rehkeule mit Spitzkohl und Rosmarinkartoffeln sowie Zwetschgen-Rum-Grütze mit Milchreis zubereiten, besprechen sie unterschiedliche Themen: Wie sie Senioren beim Kochen miteinbeziehen können, von der Verantwortung gegenüber Umwelt und Tieren bis Tipps bei pürierter Kost oder Nachhaltigkeit. Als außenstehender Beobachter bekommt man den Eindruck, dass diese Menschen täglich miteinander in der Küche stehen – so reibungslos verläuft die Zubereitung des Menüs, das Küchenleiter Frank Dornsiepen vom Haus Christkönig und sein Kollege Joachim Wurst, Küchenleiter im Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar, zusammengestellt hatten.

Und dann ist es soweit: Aus dem geschmückten Speisesaal des Haus Christkönig ertönen Stimmen und Klavierspiel. Die Gäste haben es sich bereits an den schön dekorierten Tischen gemütlich gemacht und blicken gespannt zur Küchentür. Heimleiterin Barbara Prange eröffnet den Abend mit einer Begrüßung und übergibt das Wort an Frank Dornsiepen, der mit Stolz das Menü und sein Team vorstellt.

Jetzt schlüpfen die Mitglieder des Netzwerkes in eine neue Rolle, schweben zwischen den Tischen und servieren das Essen. Und das Ergebnis ist wirklich ein Fest für die Sinne: Die Speisen sind gekonnt auf den Tellern hergerichtet, jeder einzelne Gang lockt mit seinem unwiderstehlichen Duft und im Anschluss sprechen die leeren Teller für sich. „Ich bin mehr als dankbar für dieses Erlebnis“, schwärmt Sigrun Schaumburg, die seit einiger Zeit im Haus Christkönig wohnt, „so habe ich mir meinen Lebensabend vorgestellt und mein Traum ist in Erfüllung gegangen!“

Wenn man das gesellige Miteinander beobachtet, kommen einem immer wieder die Worte von Barbara Prange in den Sinn: „Essen ist nicht gleich Essen, sondern ein Ausdruck von Wertschätzung gegenüber den Menschen“. Und diese Liebeserklärung ist den Mitgliedern des Netzwerkes an diesem Abend gelungen.

Möchten auch Sie Teil des Netzwerkes werden?

Ute Schwendt und ihre Kollegen freuen sich sehr darauf, mit Ihnen gemeinsam die Verpflegung für Senioren zu einem Genuss zu machen. Melden Sie sich jederzeit bei ihr, auch wenn Sie einfach nur Fragen zum Netzwerk haben per Telefon unter 0561-51189242 oder Mail an u.schwendt@asb-wohnen-pflege.de.

Die Seminare

Gemeinsam Konzepte für emotionalen Genuss entwickeln

Wir präsentieren Ihnen keine vorgefertigten Lösungen, sondern erarbeiten im gemeinsamen Austausch mit Ihnen Konzeptideen, die Sie ganz individuell in Ihrer Senioreneinrichtung umsetzen können.

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Wir suchen die besten Konzepte in der Seniorenverpflegung

Senioreneinrichtungen, in denen gute, praxisnahe Ansätze für mehr emotionalen Genuss in der Verpflegung bereits gelebt werden, können demnächst wieder an unserem Wettbewerb teilnehmen.

Das Buch

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